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Mittwoch, 1. Januar 2025, 14:39

Das Pferd

Das Pferd liegt mir wie einige andere Tiere besonders am Herzen und deshalb möchte ich hier einmal ein Stück Pferde-Zeitgeschichte ins Forum stellen. Vielleicht nützt dies dem einen oder anderen auch etwas, in Bezug auf die Historie des Pferdes und unserer ausgespielten Zeit.

Gerade wird ein sehr gutes Beispiel als Plot ausgespielt. Den Acker pflügen.
Link: http://www.die-marser.net/forum/index.ph…D=7650#post7650

Pferde waren von jeher teure Tiere, wenige Menschen besaßen sie und die Haltung war im Kosten-/Leistungsverhältnis nicht rentabel. Man musste sich ein Pferd leisten können und wollen. Aus unserer Marser-Zeit kann man die zur selben Zeit lebenden Römer als Beispiel nehmen. Damals war es nicht üblich sehr weit zu reisen und war man doch dazu genötigt als Römer, hatte man sehr viel Gepäck dabei. Diese Lasten konnte ein Pferd in unserer Zeit allerdings weder tragen, noch hinter sich herziehen. Eques hießen jene Männer die sich ein Pferd leisten konnten unter den Römern. Der einfache Römer konnte sich ein Pferd nicht leisten.

Für Zugtiere kannten die Römer zwei Befestigungsarten z.B. an Wagen.

Die erste hieß Biga, hierbei handelt es sich um ein Brustgeschirr. Zwei Pferde wurden für einen Wagen/eine Person angespannt. Eine Querstange wurde vor die Brust der Pferde gespannt, diese war mit der Achse verbunden und legte somit die Zugkraft auf die untere Pferde-Brust. Jene Form der Anspannung waren z.B. bei Wagenrennen zu finden. Für schwere Arbeiten ist diese Anspannung aber völlig ungeeignet (die Riemen der Anspannung würden reißen etc.).

Die zweite Befestigungsart ist das Joch. Das Joch wird über den Hals eines Tieres gelegt, nach unten gedrückt und die Zugkraft wird auf die Schultern des Zugtieres verteilt. Aufgrund der Pferdeanatomie kann man diese nicht unter ein Joch spannen. Entgegen eines Ochsen, zeigen Pferdehälse nach oben, anstatt nach vorne.

Als Zug- und Lastentiere waren Pferde zu unserer Zeit somit ungeeignet. Vor schwere Wagen wurden Ochsen gespannt, für schwere Transportladungen auf dem Tier selbst nutzte man ebenso den Ochsen oder auch Esel (je Land/Vorkommen).

Die Änderung brachte die Jahrtausendwende mit Erfindung des Kummet.

Zeittechnisch befinden wir uns mit der Erfindung des Kummet bereits im mittleren Mittelalter. Das Kummet erreicht Europa von China aus um das Jahr 1.000 nach Chr. Hierbei handelt es sich um einen gepolsterten, steifen Ring. Dieser wird dem Zugtier um den Hals gelegt und erlaubt es, die Zugkraft gleichmäßig auf Brustkorb, Schultern und Widerrist zu verteilen. Dennoch war auch im Mittelalter noch das bevorzugte Lastentier der Ochse.

Für die damalige landwirtschaftliche Nutzung war ein Pferd völlig ungeeignet, da ein Pferd einen Pflug nicht ziehen konnte. Die Brustriemen wären bei der Belastung gerissen, bei Nutzung eines Jochs, hätte sich das Tier durch den Lastenzug erwürgt.

Hinzu kommt die Kosten-/Leistungsrechnung des Pferdes im Vergleich zum Ochsen und Esel. Pferde sind schlechte Futterverwerter, Ochsen hingegen kann man gut mit Heu ernähren. Esel sind sehr genügsame Tiere, die ein sehr hohes Gewicht tragen können und im Vergleich zum Pferd kostengünstig zu halten sind.

Uns heute bekannte Pferderassen waren zur damaligen Zeit unbekannt, ebenso verhielt es sich bei Hunden. Unterschieden wurden die Pferde- oder auch Hundetypen nach Körperbau und Eignung.

Sollten den Marsern/Germanen eine andere Form der Pferdenutzung bekannt gewesen sein, freue ich mich über jede Ergänzung meines Posts.


Quellennachweis:
Reisen im Mittelalter v. Norbert Ohler, Artemis Verlag
Die Reiter Roms v. Marcus Junkelmann, Philipp von Zabern Verlag
Pferde Rassen v. Jane Kidd, Karl Müller Verlag

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Mittwoch, 1. Januar 2025, 18:52

Ich hab eine Frage diesbezüglich:

Wir haben aktuell weniger Männer als üblich, gesamt 21. Wir können aktuell nur von 36 Kräften ausgehen, die wir gesamt haben. Davon sind die Raubzügler schon abgezogen. Bei den rechtlichen Kräften handelt es sich um Frauen, die noch Haushalt und Kinder managen.

Wie sollen wir mit: 21 Mann, 3 Eggen und 3 Pflügen, deiner Meinung nach, etwa 1 Hektar Felder(20) bestellen, in 4 Wochen und mit Maximal 3 Ochsen (der im Grunde nur Futter frisst und Zeug zieht, sonst aber Null nutzen hat) und 2 Stieren. (Wir müssen eigentlich wenigstens 12 Zugtiere haben. Denn wir können die Tiere ja nicht, wie du festgestellt hattest, verhungern lassen.)

Welche Alternativen bietest du zu Pferden an? Esel sind keine Option, denn die bringen erst die Römer mit.

3

Mittwoch, 1. Januar 2025, 23:11

Mein Post bezieht sich rein auf die Zeitgeschichte und Nutzungsmöglichkeit des Pferdes. Der Esel war schon ca. 1.000 v. Chr. in Europa bekannt, allerdings nördlich der Alpen erst seit Römerzeit. Der Ochse als Nutztier war und ist wertvoll und vielseitig einsetzbar. Ferner hat der Ochse zu anderen Nutztieren den Vorteil, dass sein Fleisch im Alter an Wert gewinnt, wo es bei anderen Tieren an Wert verliert. Ochsen werden nicht nur aufgrund ihrer Kraft, sondern auch aufgrund ihres sehr hochwertigen, gut marmorierten Fleisches geschätzt und gehalten.

Weder Pferd noch Esel sind eine Option. Ingame werden die plotbeteiligten Spieler eine passende Lösung suchen und finden.

Mir geht es hier um Informationen rund um alte Nutztiere, deren Nutzungsmöglichkeiten und Erscheinungsbild. Über Informationen bezüglich alter Hühner die zur Zeit der Marser/Germanen gehalten wurden würde ich mich freuen, ebenso über jede andere Nutztierart.

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Donnerstag, 2. Januar 2025, 07:12

Du sagst doch selbst:
Ingame werden Spieler eine Lösung finden. Haben sie. Pferd. Und Lederbrustgeschirre, die seit 1300 v. Chr. bekannt und auch ohne Stange genutzt werden konnten. Hier lautet das Stichwort "Jochsattel". Ich halte es da gerne mit Conan Doyle: "Wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind, bleibt nur das was unmöglich scheint." Und da die aktuelle Situation eine solche ist... bleibt nur das Pferd. Nicht optimal, aber in der Not frisst der Teufel nun mal Fliegen.

Über alte Hühner, Ziegen oder Schafrassen ist wenig bekannt. Über friesische Kühe weiß man allerdings, dass die verhältnismäßig klein waren. (Das löst 28 n. Chr. einen Konfikt aus.) Hier orientieren wir uns aktuell an Alten Rassen. (entsprechend Soayschaf, Toggenburgziege, Brahmahuhn(da immer mit Vorsicht, wir haben TENDENZIELL eher Naturfarbene Hühner), Rotes Höhenrind sowie Deutsches Sattelschwein, sind wahrscheinlich die Rassen, die bei uns am ehesten ihre Ursprünge haben.

Esel haben bei uns ein Problem, das es in anderen, später als Iberien oder Frankreich bekannten Regionen nicht gibt: Sie sind nur bedingt für unser Wetter tauglich und benötigen sehr viel mehr Zuwendung und Betüddelung als ein Wildpferd, das bei uns geboren ist. (Klassisches Beispiel warum man Araberpferde nicht nach Nordschweden holen sollte, oder warum ein Isländer nicht nach Abu Dhabi soll.)

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Donnerstag, 2. Januar 2025, 12:42

Bevor dass Unmögliche in Betracht gezogen wird, sollten faktisch belegte und historisch korrekte Möglichkeiten in einem auf Historie basierenden Forum herangezogen werden.

Im v.g. Problemfall wäre die Lösung die Kuh. Kühe wurden schon immer genau wie Ochsen als Zug- und Lastentiere eingesetzt.

Mein Post ist an Interessierte gerichtet, um mit alten Missverständnissen rund um das Pferd aufzuräumen. Was wer letztendlich schreibt ist jedem selbst überlassen.

Alte Rassen als Richtwert sind eine Möglichkeit, jedoch bin ich auf der Suche nach belegten Fakten rund um Nutztiere und Pflanzen. Dennoch Danke für Deine Mühe.

6

Donnerstag, 2. Januar 2025, 12:56

Tragende Kühe wurden garantiert nicht vor den Pflug gespannt. Schon gar nicht im März, wenn sie im April kalben sollen. (Das SOLLTE eigentlich verständlich sein, auch wenn man kein Landwirtschaftliches Wissen besitzt aber sich angeblich für solche Themen interssiert.)

Was deine Belege angeht: Ich denke da musste dann selbst buddeln gehen und hoffen, dass die Erde nicht schneller war als du. (Was sie zu 100% war, sonst wären Funde ja belegbar.) Eine weitere Alternative: Wie ist dein Latein? Dann wären die erhaltenen Schriften aus der Zeit optimal. Aber vergiss bitte nicht: Der Sieger schreibt die "Wahrheit" und die Germanen entwickeln erst in ca. 600 Jahren eine Schrift. Entsprechend ist der Wahrheitsgehalt dieser Texte nur bedingt realistisch.

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Donnerstag, 2. Januar 2025, 12:59

Und um dich zum Thema "Interessierte" einmal zu belehren: 90% dieses Forums kennen sich mit Pferden ziemlich gut aus. Nicht nur mit den Basiselementen wie Fütterung, sondern auch mit Punkten wie Anatomie o.Ä. Wir kommen klar, danke. Sollten bei DIR Punkte unklar sein, frag doch gern

Zumal man sich, wie gesagt, nicht auf faktische Belegungen aus der Antike verlassen kann. Weder auf keltische noch auf germanische. Aufgrund des Materials sind Funden diesbezüglich aber unrealistisch. Sowohl Pferdeskelette als auch Leder sind biologisch abbaubar. Daher ist die Quote der gefunden Zugpferdskelette sehr gering.

8

Donnerstag, 2. Januar 2025, 16:44

Hat Deine Agressivität einen Grund? Fühlst Du Dich persönlich angegriffen? Weshalb ist Dir eine sachliche Diskussion auf fachlicher Ebene nicht möglich? Falls Dich der Informationstext "Das Pferd" nicht interessiert, oder aus irgendeinem Grund "triggert", Du bist nicht gezwungen, Dich an meinem Thread zu beteiligen. Jeder der möchte kann die Information zu Kenntnis nehmen, was damit angefangen wird, entscheidet der Leser/Spieler selbst.

Von tragenden Kühen war nicht die Rede. Die Quellenangabe rund um die Nutzung der Kuh als Zug und Lastentier hier, nachgereicht zum Mittagspost:
Hans Frei Hrsg. - Die Rieser Landwirtschaft im Wandel. Schriftenreihe der Museen des Bezirks Schwaben Band 27
Ast, H. und Winner, G. - Historische Holzverwendung und Waldnutzung in der Schneebergregion – Einspannvorrichtungen aus Holz. Ochsenjoch und Hirngeschirr.

Fachliteratur sehe ich persönlich als zuverlässige Quellen an. Du siehst dies anders und das ist Deine persönliche Meinung. Was die Ahnung angeht, bitte weise Deine Aussagen mit Quellenangaben nach. So kann sie jeder Interessierte in seinen Wissensfundus aufnehmen.

Es wäre schön, Du würdest beim Thema und sachlich bleiben, anstatt ausfallend zu werden.
Danke.

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Donnerstag, 2. Januar 2025, 17:42

Bevor ich hier jetzt wirklich sauer werde und mir die Mühe mache jede einzelne Aussage zu widerlegen, ja, ich bin so ein Psycho, ich mache das.

Woher hast du diese Quellen? Würde mich mal interessieren.

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Donnerstag, 2. Januar 2025, 18:02

So (etwa) sieht das Zuggeschirr aus, das Thorbrandts 'großer Brauner' bei der Holzrücke-Arbeit trägt.



"Basta!" ;)