kurze Einführung in die derzeitige Lage
12 n. Chr.
Ganz Germanien ist von den Römern besetzt.
Ganz Germanien?
Nein! Weit gefehlt!
Und es ist nicht nur ein einzelnes Dorf, das sich tapfer den Römern entgegenstellt, sondern alle Gebiete östlich des Rheins und nördlich der Donau können noch als germanisch betrachtet werden.
Nun ist es nicht so, als wären alle germanischen Stämme östlich des Rheins und nördlich der Donau frei und ungebunden von den Römern. Im Laufe der unzähligen Feldzüge wurden einige Stämme unterworfen und sogar tributpflichtig, andere hatten Verträge mit den Römern abgeschlossen. Z. B. waren die Friesen auch nach der Varusschlacht in 9 n. Chr. den Römern gegenüber abgabepflichtig.
Viele Söhne germanischer Fürsten dienten den Römern als Geiseln. Diese Geiseln wurden nicht schlecht behandelt. Es gab in Rom sogar eine eigens für diese Geiseln eingerichtete Schule. Prominentes Beispiel: Auch Arminius war eine solche Geisel gewesen. Er wurde in Rom erzogen und diente als Soldat. Er erwarb im Militärdienst das römische Bürgerrecht und wurde sogar in den Ritterstand erhoben. (Deshalb empfanden die Römer den Hinterhalt des Arminius gegen Varus und seine Legionen auch als derart verwerflichen Verrat)
Der Limes existiert in 12 n. Chr. noch nicht! Die spätere Limes-Linie wird erst durch spätere Eroberungen festgelegt. Erst nach 70 n. Chr. errichtet Vespasian eine Postenkette auf der gerade erst neu errungenen Grenzlinie. Mit dem Bau des Limes wird erst 81 n. Chr. begonnen.
Auch die Provinzen Germania superior und Germania inferior existieren in 12 n. Chr. noch nicht. Diese werden erst 85 n. Chr. eingerichtet. Das römische, linksrheinische Gebiet wird einfach Exercitus Germanicus Superior genannt, gilt also mehr oder weniger als frisch erobertes Gebiet.
13 n. Chr.: Germanicus wird Statthalter in Germanien und zieht mit seiner Familie nach Mogontiacum
14 n. Chr.: Der römische Herrscher Augustus stirbt (19.8.), Tiberius wird sein Nachfolger
Germanicus führt im Herbst (Ende September) einen verheerenden Rachefeldzug gegen die Marser. Am Heiligtum der Tanfana werden Männer, Frauen und Kinder von den Soldaten niegergemetzelt und damit ein großer teil des Stammes ausgelöscht.
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