Germanische Siedlungen kamen über ein bescheidenes Dorfformat nicht hinaus. Das ergaben Ausgrabungen von Siedlungen und Bestattungsplätzen. Die sogenannten Haufendörfer waren nicht das Ergebnis planvoller Dorfgründung, sondern entwickelten sich organisch und je nach Bedarf. Verteidigungsanlagen waren kaum möglich, Zäune zwischen den Anwesen und am Dorfrand scheinen üblich gewesen zu sein.
Steinbauweise war den Germanen nicht geläufig.
So mussten Archäologen die Rekonstruktionen von Häusern auf die gut nachweisbaren Pfostenlöcher und Feuerstellen aufbauen. Es ergaben sich dabei überwiegend dreischiffige Langhäuser mit bis zu 8 Metern Breite und einer vielfachen Länge von bis zu 60 Metern. Eine Feuerstelle lag zentral im vorderen Teil des Hauses. In vielen Fällen soll diese eingetieft gewesen sein. Ungeklärt ist der Umgang mit Rauchgasen und Feinstaub. Reste von Kaminen sind nicht bekannt. Um eine Dachluke ist man wohl nicht vorbei gekommen.
Zwischen Wohn- und Stallbereich ist oft eine Trennung erkennbar.
Die niedrigen, langen Seitenwände füllte man zwischen den Holzpfosten mit Flechtwerk und Lehm. Fenster sind nicht bekannt geworden. Der Boden bestand aus gestampfter Erde, oder Lehm. Auflagen aus Holzplanken werden diskutiert. Einen Großteil der Fläche bildete das Dach. Dieses soll vielfach mit Stroh eingedeckt gewesen sein, nicht auszuschließen sind vereinzelt Holz- oder Rindenschindeln, keinesfalls aber Dachziegel.
Häuser der Germanen
Die Häuser wurden aus dem Material gefertigt, das die Landschaft hergab. So konnte als Baumaterial Holz, Schilf, Grassoden, Lehm, Reisig, Rinde, zum Teil auch Steine verwendet werden. Das Dach hatte Sattelform und trug auf seinen Sparren Schilf, Stroh oder Grasplaggen.
Die Häuser waren zweckmäßig gebaut, schützte es vor Regen und Kälte, war es gut. Erst später wurden die Giebelseiten mit Schnitzereien und Farbe verziert.
Die Häuser waren unterschiedlich groß, je nachdem, wieviel Vieh der Besitzer unterzubringen hatte. Der bei Ausgrabungen am häufigsten gefundene Typus bestand aus einem Rechteck von bis zu 60 m Länge und 8 m Breite. Die tragenden Pfostenreihen teilten das Innere in drei Längsräume, die bis unters Dach keine Trennwände hatten. An den Wänden der beiden Seitenschiffe entlang lief ein Podest, das, mit Fellen bedeckt als Sitzbank oder Schlafpritsche diente. In der Mitte des Hauses stand die aus Feldsteinen errichtete Feuerstelle, Herd und Ofen zugleich, deren Rauch durch eine Öffnung im First abzog. Der Fußboden im Wohnteil bestand aus Steinpflaster oder starken Bohlen, der im Stallteil aus festgestampftem Lehm. Die Kühe standen mit dem Kopf zur Wand in einzelnen Boxen, an denen Jaucherinnen enlangführten. Zwei Türen an den beiden Längsseiten führten in das Innere, Fenster gab es nicht, allenfalls Luken, sogenannte Windaugen.
Hauseinrichtung der Germanen
Die tragenden Pfostenreihen der germanischen Langhäuser teilten das Innere in drei Längsräume, die bis unters Dach keine Trennwände hatten. An den Wänden der beiden Seitenschiffe entlang lief ein Podest, das, mit Fellen bedeckt als Sitzbank oder Schlafpritsche diente. In der Mitte des Hauses stand die aus Feldsteinen errichtete Feuerstelle, Herd und Ofen zugleich, deren Rauch durch eine Öffnung im First abzog. Der Fußboden im Wohnteil bestand aus Steinpflaster oder starken Bohlen, der im Stallteil aus festgestampftem Lehm. Die Kühe standen mit dem Kopf zur Wand in einzelnen Boxen, an denen Jaucherinnen enlangführten. Zwei Türen an den beiden Längsseiten führten in das Innere, Fenster gab es nicht, allenfalls Luken, sogenannte Windaugen.
Als Tische dienten kleine, auf Gestellen ruhende hölzerne Tafeln, die nach Beendigung der Mahlzeiten wieder abgehoben wurden. Als Sitzmöbel dienten die an den Seitenschiffen entlanglaufenden Bänke. Auch kleine Baumstümpfe, deren Wurzeln zu Beinen zurechtgestutzt waren, wurden als Hocker genutzt. Ein Stuhl war etwas außerordentlich vornehmes und stand allenfalls dem Hausherrn zu. Sie wurden oft aus einem Baumstamm herausgearbeitet oder in Form eines ledernen Klappstuhles gefertigt und waren oft reich verziert.
Speiseschüsseln und –schalen waren aus Holz, Kochtöpfe aus gebranntem, unglasiertem Ton, der über dem Feuer hängende Kessel aus Eisen. Als Besteck dienten das eigene Messer und beinerne oder hörnerne Löffel. Silbernes Tafelgeschirr besaßen nur die Reichen und selbst sie benutzten es nur sehr selten.
Selbst der ärmste Mann besaß ein schönes Trinkgefäß. Die einfachsten waren aus gedrechseltem Ahornholz, reich mit Schnitzereien verziert. Die besseren aus Silber, aus Bronze, selten auch goldene Becher. Beliebt war Rinderhorn, wobei man den Trinkrand mit Silberblech ausschlug. Gläser gehörten zu den aus Rom importierten Waren. Aus den Schädeln der erschlagenen Feinde zu trinken, wie es die Kelten taten, war nicht üblich, kam aber vor. Aus welchem Material sie auch bestanden, fast alle Trinkgefäße hatten die Form des Rinderhorns nachgebildet oder des Auerochsen.
Eine Grundrisszeichnung einen typischen germanischen Langhauses
3-D Ansicht des Langhauses, mit aufgeschnittenem Dach
Links befindet sich der Wohnbereich, mit Feuerstelle in der Mitte. Die Schlaflager befanden sich unter den Schrägen des Daches an den Längsseiten des Hauses (Es gab keine separaten Schlafräume. Die ganze Familie schlief zusammen im Wohnbereich des Hauses.)
Rechts der Stallbereich mit den einzelnen Boxen
Ansicht des Hauses von oben
Links: Wohnbereich mit Feuerstelle
Mitte: Türen und 'Flur'/Druchgangsbereich
Rechts: Stallbereich mit den einzelnen Boxen für das Vieh
Quellen:
http://www.antike-tischkultur.de/germanenhaus.html
Fischer-Fabian, S.: Die Ersten Deutschen – Über das rätselhafte Volk der Germanen; Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch-Gladbach, 2003